Am 25.April fand in den Alten Schmiedehallen im Düsseldorfer Areal Böhler der Radio Advertising Summit 2017 statt. Im Anschluss an den Kongress wurden am Abend die besten Radio-Kampagnen in den Kategorien Best Brand, Best Creative Activation, Best Innovative Idea und Best Storytelling ausgezeichnet. Höhepunkt war die Verleihung des Audience Awards, bei dem nicht eine Jury den Sieger kürte sondern allein die Radiohörer. MediaAnalyzer war vor Ort und fasst die Eindrücke hier zusammen.

Bereits am Vormittag startete der Kongress mit interessanten Vorträgen und Plenums-Diskussionen. Barbara Schöneberger führte die Gäste durch ein abwechslungsreiches Programm und entlockte den Referenten mit ihren Fragen durchaus spontane Reaktionen.

Alexander Bard, ehemaliger Mastermind der Popband Army of Lovers und heutiger Cyber-Philosoph, nahm die Kongressteilnehmer in seiner unterhaltsamen Keynote mit auf einen Streifzug durch die Weltgeschichte und erklärte anhand verschiedener Beispiele, dass Veränderungen in der Kommunikation von Wort über Schrift zu Massenmedien bis hin zum Internet von gesellschaftlichen Umwälzungen begleitet wurden. Auch jetzt mit dem Beginn des Internetzeitalters sind bereits etliche Veränderungsprozesse in verschiedenen Lebensbereichen in Gang gesetzt, die die Medienwelt und somit auch das Radio stark verändern werden.

Über die Frage „Hype-Medien oder klassische Medien: Wie können Zielgruppen heute effektiv erreicht werden?“ diskutierten verschiedene Vertreter von Werbetreibenden, Agenturen und Verbänden. Oft wurde das Bild der digitalen Besoffenheit zitiert und der nun einsetzenden Katerstimmung. Nach der Ausnüchterung bestehe aber nun die große Chance, wirkungsvolle digitale Werbemittel zu entwickeln, die sich dauerhaft durchsetzen und die klassischen Medien sinnvoll ergänzen. Und so wurde letztlich nicht das Digitale an sich kritisiert sondern der Hype um Ebendieses. Christian Meyer von Müller Milch fasste es als schärfster Kritiker des Digital-Hypes treffend zusammen: „Gute Kommunikation beginnt immer noch mit einer guten Idee, gefolgt von einer guten Kreation und endet mit einem guten Mediaplan.“

In weiteren kleineren Sessions wurden den Gästen des Kongresses interessante Vorträge rund um das Medium Radio geboten. So machten zum Beispiel Kerstin Niederauer-Kopf (AS&S) und Uwe Domke (RMS) mit konkreten Erfolgsgeschichten die Wirksamkeit von Radio-Werbung deutlich. Die Marktforscher von september Strategie & Forschung stellten faszinierende Ergebnisse einer Studie über die emotionale Wirkung von Radiowerbung vor.

Wie die Zukunft von Radiowerbung aussehen kann, zeigte Sam Crowther von A Million Ads. Hörer von digitalen Radioinhalten können bereits mit personalisierter Radiowerbung viel direkter angesprochen werden. Sofern bestimmte Informationen über den Hörer, wie zum Beispiel Alter, Geschlecht oder auch der Name, vorhanden sind, lassen sich daraus modulare Radiospots kreieren, die diese Variablen berücksichtigen.

Bei der abschließenden Award-Verleihung heizte zunächst Samy Deluxe dem Publikum ein, bevor Barbara Schöneberger zusammen mit den Laudatoren die Sieger in den einzelnen Kategorien bekannt gab. Die prämierten Spots zeichneten sich insbesondere durch ihre Fähigkeit aus, durch ausdrucksstarke Storys und den kreativen Einsatz von Sound das Kopfkino der Zuhörer zu aktivieren. Alle Radiospots der Shortlist sind auf der Veranstaltungswebsite abrufbar.