Bauchschmerzen, Fieber, Brechdurchfall oder schmerzende und geschwollene Gelenke, fast jeder kennt die Situation. Doch Arzttermine sind gerade zu bestimmten Uhrzeiten nur noch schwer oder unmöglich zu bekommen. So begeben sich viele in die nächste Notaufnahme anstatt den ärztlichen Bereitschaftsdienst anzurufen. Dadurch steigt die Zahl der Menschen, die mit vergleichbar leichteren Beschwerden direkt ins Krankenhaus gehen seit Jahren.
Ärztlicher Bereitschaftsdienst
Mit der Absicht Notfallambulanzen zu entlasten und Wartezeiten zu reduzieren gab das Bundesgesundheitsministerium im Juli eine geplante Reform der Notfallversorgung bekannt. Diese ist zu Beginn des neuen Jahres 2020 in Kraft getreten. Zu den Reformzielen zählt unter anderem eine Verteilung von Patienten in medizinischen Notsituationen durch gemeinsame Notfallleitstellen. Diese sind unter den Telefonnummern 112 oder der 116 117 erreichbar. Insgesamt kündigt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) den Aufbau eines neuen Systems an, das Rat- und hilfesuchenden Patienten ein passendes Angebot via Telefon, Website und App anbietet.
Nahezu gleichzeitig zu den Reformideen des Gesundheitsministeriums startete Ende August die KBV ihre PR-Kampagne. Ziel ist es die 116 117 als Hotline für den ärztlichen Bereitschaftsdienst öffentlich bekannter zu machen. Via Online- und TV-Spots, Plakaten sowie Anzeigen sollen die kostümierten Elfen „Elf6“ & „Elf7“ als Markenbotschafter auftreten. Somit soll die Hotline im Gedächtnis bleiben und ihre Bekanntheit gesteigert werden.
Bekanntheit & Nutzungspotenziale
Um Nutzungspotenziale sowie Bekanntheit der 116 117 zu ermitteln, haben wir von MediaAnalyzer 1921 Personen im Alter von 18 – 49 Jahre aus ganz Deutschland befragt. Dabei kam heraus, dass 56% der Befragten die Hotline des ärztlichen Bereitschaftsdienstes kennen. Während genau 50% der Männer die Hotline bekannt ist, wissen 61% der Frauen von der Option den ärztlichen Notdienst anzurufen. Zusätzlich nimmt die Bekanntheit mit steigendem Alter der Befragten zu.
Bekanntheit nach Alter der Befragten
Nutzerzufriedenheit der Befragten
Unabhängig vom Alter und Geschlecht haben 37% der KennerInnen den angebotenen Service bereits genutzt. Die Zufriedenheit mit der Beratung durch die MitarbeiterInnen der Notdiensthotline ist dabei insgesamt mit 80% sehr hoch. lediglich 20% der Befragten gaben an weniger bis unzufrieden mit dem Service gewesen zu sein. 80% der NutzerInnen würden diesen Service auch Ihren Familien, Freunden und Bekannten empfehlen.
Die Reaktion auf die von der KBV geplante App „116117“ ist ebenfalls sehr positiv. Nur 15% geben an den Service nicht via App nutzen zu wollen, während 73% diese Möglichkeit ansprechend finden. Interessanterweise besteht das hohe Interesse an der Idee den Service des ärztlichen Notdienstes auch als App verfügbar zu machen unabhängig vom Alter der Befragten. Gleichzeitig wünschen sich ebenfalls über 70% mehr Informationen über den ärztlichen Bereitschaftsdienst sowie dessen Erreichbarkeit wünschen.