Die Inflation ist zurück: Seit März liegt die Teuerungsrate konstant über 7%. Das sind Werte so hoch wie seit 50 Jahren nicht mehr. Vor allem der russische Krieg gegen die Ukraine, Lieferengpässe und eine gesteigerte Kundennachfrage nach den Corona-Einschränkungen lassen die Preise derzeit enorm ansteigen. Um das eigene Portemonnaie zu entlasten, sind die VerbraucherInnen immer mehr zum Sparen gezwungen. 

In einer aktuellen Befragung hat MediaAnalyzer 300 Personen zwischen 35 und 65 Jahren gefragt, wo genau sie derzeit sparen und wie sich ihr persönliches Preisempfinden im Vergleich zum Vorjahr verändert hat.

Der Gürtel wird enger geschnallt – vor allem bei Produkten des täglichen Bedarfs

Die Ergebnisse sind nicht überraschend – der Preis beim Einkaufen spielt mittlerweile eine größere Rolle bei den KonsumentInnen. Im Vergleich zu 2021 achten in diesem Jahr 67% der Befragten stärker auf die Preise. Bei der Abfrage konkreter Branchen ergibt sich ein noch spezifischeres Bild vom Preisempfinden: 73% geben an, beim Kauf von Lebensmitteln stärker auf den Preis zu achten. Höhere Werte zeigen sich nur bei den Energiepreisen allgemein (75%) und bei den Heizöl- bzw. Kraftstoffpreisen (81%).

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Für die Hälfte der ProbandInnen spielt der Preis beim Kauf von Kosmetikprodukten (50%) und Modeartikeln (55%) sowie bei Anschaffungen von Elektrogeräten (55%) und anderen Wohnartikeln (51%) in der jetzigen Situation ebenfalls eine größere Rolle. Dazu gehören auch die Kosten von Freizeitaktivitäten (55%) und Urlaub (58%). Auffällig ist, dass sich beim Streaming das Preisempfinden weniger negativ entwickelt hat. Hier achten die NutzerInnen noch nicht so stark auf den Preis, der gezahlt werden soll, als sie es in anderen Branchen tun.

Es ist unklar, wie lang die Phase der Inflation anhält. Für den Monat Juni teilte das Statistische Bundesamt mit, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat nur um 7,6% gestiegen sind. Im Vergleich zu 7,9% im Mai bedeutet dies also nur einen kleinen Rückgang. Möglicherweise haben der Tankrabatt, das Neun-Euro-Ticket und geringere Ölpreise die Inflation im Juni etwas abgefedert. Eine nachhaltige Veränderung der Preislage bleibt allerdings abzuwarten. 

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