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Leergekaufte Regale im Supermarkt waren zu Beginn der Corona-Pandemie keine Seltenheit. Seit März 2022 wiederholt sich in Deutschland das Hamster-Phänomen: Dort, wo im Supermarkt normalerweise Flaschen mit Öl und Nudelpackungen zu finden sind, ist nun: Nichts.
MediaAnalyzer wollte wissen, wie sich das Konsumverhalten in Krisenzeiten ändert. Konkret: Wie viele Menschen legen derzeit Vorräte an? Welche Produkte sind beliebt und warum? Um diese Fragen zu beantworten wurden 200 Personen im Alter von 20 – 81 Jahren befragt, die in ihrem Haushalt für den Einkauf von Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs verantwortlich sind.  

Wurde gehamstert und wenn ja, warum? 

57% der Befragten gaben an, sich in den letzten Jahren, um eine Produktknappheit Sorgen gemacht zu haben, allerdings kauften nur circa 36% tatsächlich in einer mehr als üblichen Menge ein. Von diesen kauften 15% aufgrund der Corona-Pandemie auf Vorrat, 6% wegen des aktuellen Ukraine-Russland Krieges und 16% gaben beide Ereignisse als Grund an. 

Was wurde in größeren Mengen gekauft? 

Insgesamt kauften die ProbandInnen in den letzten Jahren am häufigsten Klopapier in großen Mengen ein, darauf folgen Teigwaren (z.B. Nudeln), Wasser, Konserven, Mehl, Küchenrolle und Kaffee. Interessanterweise geben 23% der Frauen an Schmerzmittel zu hamstern, während es unter den Männern nicht Einen gibt. Erkennbare Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern gab es auch bei Teigwaren, Mehl, Tiefkühlprodukten, Zucker und Alkohol. Von allen TeilnehmerInnen, die mehr als üblich kauften, sind 61% weiblich und 39% männlich. Das Konsumverhalten in Krisenzeiten wird also (auch) durch geschlechtsspezifische Bedürfnisse beeinflusst.

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Warum wurde nicht gehamstert? 

Auch wenn 85% der TeilnehmerInnen davon ausgehen, dass aufgrund des Ukraine-Russland Krieges Menschen Vorräte anlegen werden, gaben 64% der Befragten an, keine Hamsterkäufe gemacht zu haben. Von diesen sahen 45% allgemein keinen Grund dafür. Wiederum 31% vertrauten der Grundversorgung. Sie sind bereit, im Falle eines Lieferengpasses auf alternative Produkte zurückzugreifen. Interessanterweise haben 9% der ProbandInnen auch ohne eine Krisensituation einen circa zweiwöchigen Vorrat an wichtigen Lebensmitteln. 4% können jedoch gar keine Lebensmittel horten aufgrund fehlender Lagermöglichkeit. Knapp ein Drittel der Personen ohne Hortungsverhalten würden in Erwägung ziehen unter Umständen mehr als üblich einzukaufen: JedeR Fünfte würde im Falle eines Krieges innerhalb des Landes größere Mengen besorgen. 19% werden hamstern, wenn es zu einer echten Verknappung kommt. Bei Sonderangeboten sind 16% der Befragten bereit dazu. 

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