Werbung für Kinder und Jugendliche wird nicht nur von Eltern kritisch beäugt. Vor einigen Monaten ging die Nachricht um, dass Youtube auf zielgerichtete Werbung in Videos für Kinder und Jugendliche verzichten will. Das heißt, dass keine Kinderwerbung mehr gespielt werden soll, welche auf von Google bereitgestellten demografischen Merkmalen basiert. Bisher ist diese Maßnahme jedoch nicht umgesetzt. Dennoch zeigt die Diskussion die Relevanz des Themas der Werbung für Kinder und Jugendliche. Kinder- und Jugendwerbung beinhaltet problematische Aspekte. So etwa die Fülle der unterschiedlichen Werbeformen im Internet und die Schwierigkeit, Werbung für Kinder und Jugendliche als solche zu erkennen.
Wir von MediaAnalyzer haben Mütter zum Thema Kinder- und Jugendmarketing befragt. Circa die Hälfte (48%) der befragten Mütter findet es unpassend oder störend, dass Kinder und Jugendliche als rentable Zielgruppe für Werbemaßnahmen gelten.
Während die meisten Mütter das Bewerben von Spielzeug und Bastelmaterial in Ordnung finden, nimmt die Akzeptanz bei Werbung für Süßigkeiten, Fanartikel und Kleidung bereits ab. Am wenigsten Verständnis haben Mütter aber für gezielte Kinderwerbung für Smartphones, (mobile) Games, Gewinnspiele und Fastfood.
Insgesamt geben 91% der befragten Mütter an, indirekt mit Kinderwerbung konfrontiert zu sein, 50% davon sogar häufig. Mit zunehmend empfundener Häufigkeit steigt die Skepsis gegenüber der Betrachtung von Kindern als profitable Zielgruppe auf 58%. Das Alter der Kinder spielt hierbei eine entscheidende Rolle. So setzen sich vorrangig Mütter mit Kindern im Alter von 3-9 Jahren mit den Auswirkungen von Kinderwerbung auseinander. Mit 55% ist die Ablehnung solcher Kampagnen hier am höchsten.
Zur Befragung
Die Online-Befragung wurde im August 2019 bundesweit mit 345 Müttern ab 30 Jahren durchgeführt.