Bedenkliche Gesundheitsentwicklungen bei Kindern durch adipogene Umwelten haben Großbritannien dazu bewegt, Verbote für Fernseh- und Online-Werbung auf den Weg zu bringen, die Süßigkeiten und Junk-Food zum Inhalt haben. Erst kürzlich hat auch der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft für ein solches Verbot plädiert. Um das Stimmungsbild der Bevölkerung zu diesem Thema einzufangen, haben wir 500 Haushalte mit Kindern befragt und wollten wissen, welche ungesunden Lebensmittel auch gerne mal häufiger auf dem Essensplan stehen und wie die generelle Einstellung gegenüber einem solchen Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel ist.

Schokolade – der Spitzenreiter bei den ungesunden Lebensmitteln

Mit 60% sind Schokolade und Schokoladenriegel die beliebtesten Lebensmittel, die mehrmals die Woche bis täglich verzehrt werden. Softgetränke und Kekse folgen mit 43% bzw. 45%. Doch auch zu Chips und Gummibärchen greifen etwa ein Viertel mehrmals die Woche bis täglich.

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Werbeverbot eher im Kinderprogramm gewünscht

Werbung für ungesunde Lebensmittel kommt in einer bunten Palette daher. Hierzu zählt nicht nur die klassische Fernsehwerbung, sondern auch cartoonartige Abbildungen, die die Cornflakes gleich viel reizvoller erscheinen lassen. Passend zur Ostersaison gab es für die lieben Kleinen auch wieder eine große Auswahl an Süßigkeiten mit kleinen Beigaben wie einem Stofftier in den Supermärkten.

Für ein komplettes Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel sprechen sich insgesamt nur wenige aus. Dies wird noch eher für TV-Werbung während des Kinderprogramms gesehen (35%). 23% befürworten ein vollständiges Verbot zudem bei kindlichen Produktabbildungen. Auch Online-Werbung und Werbung im TV generell erhalten die Befürwortung eines Verbots, wobei sich jeweils eher für ein reduziertes Verbot ausgesprochen wird.

Süßigkeiten, die zu Anlässen wie Weihnachten und Ostern herausgebracht werden und kleine Extras enthalten, werden dagegen entspannter wahrgenommen. Hier überwiegt mit fast 50% die Meinung, dass diese Art der Werbung nicht schlimm ist. Uneinigkeit herrscht dagegen bei Aufstellern im Supermarkt. Für 46% ist diese Werbeform weniger problematisch, während 44% teilweise bis gänzlich eine Restriktion wünschen.

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Verbot vs. Verfügbarkeit

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40% der Eltern geben an, dass Ihre Kinder von Süßigkeitenwerbung beeinflusst werden. Dadurch fragen die Kinder häufiger nach Produkten, die sie in der Werbung gesehen haben. Ziel eines weitreichenden Werbeverbots ist es, gesundheitlichen Folgen des zu hohen Konsums von ungesunden Lebensmitteln bei Kindern vorzubeugen. Die Frage, ob ein solches Werbeverbot von ungesunden Lebensmitteln einen positiven Effekt auf das Gewicht nach sich ziehen würde, beantwortet die Mehrzahl jedoch mit einem „Nein“. Etwas näher rücken allerdings die Meinungen bei Kategorien wie Süßigkeiten und Softgetränken. Einen positiven Einfluss sehen 39% bei Süßem wie Schokolade, 38% bei Softgetränken.

Woher kommt der verhaltende Optimismus? 17% halten ein Werbeverbot für überflüssig, da die ungesunden Lebensmittel dennoch überall verfügbar und einige Marken bereits zu etabliert sind. Förderlicher als Werbeverbote ist für 14% bereits die Herstellung ungesunder Lebensmittel, denen man durch Reduktion des Zucker-, Fett- und Salzgehalts begegnen sollte. Dazu zählt laut der Befragten auch, dass vermeintlich gesunde Angaben in der Werbung und auf Produkten (z.B. hoher Calciumgehalt in Schokolade) überholt werden sollten. 13% sehen aber auch die Eltern in der Verantwortung, die letztlich als Käufer und Vorbild agieren. 12% führen Gelüste und Gewohnheiten an, die unabhängig von Werbeverboten bestehen bleiben.

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